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Handel… und wie erlebst Du ihn 2050?

von Laura Harich, Hannah Schuler, Luisa Nagel, Ronja Schweizer, Sophia Thiele und Max Stampfer
01.06.2021

Die Zukunft bringt oft Ungewissheit und neue Erfahrungen mit sich. Und genau mit diesen Herausforderungen, neuen Technologien, Prognosen und dem Einkaufen im Handel 2050 haben wir uns beschäftigt. Im Folgenden möchten wir euch einen kleinen Einblick geben, was uns in Zukunft erwarten könnte und wie der Handel darauf reagieren muss.

Wir beginnen mit einer Zeitreise in das Jahr 2050…

Wöchentlicher Einkauf im Supermarkt

Stell dir vor, du möchtest heute deinen Wocheneinkauf erledigen. Du steigst auf deinen E-Scooter und fährst in Richtung Innenstadt.

Ein großes Auto mit viel Stauraum brauchst du nicht, denn deine Einkäufe wirst du nicht selber nach Hause bringen. Dafür ist deine persönliche Einkaufsdrohne da und bringt dir deine ausgesuchten Lebensmittel nach Hause.

Noch bevor du den Supermarkt betrittst, stellst du deinen E-Scooter an der Ladestation ab, damit dieser sich gleichzeitig aufladen kann. Auch deine Drohne wird hier auf dich warten.

Du schnappst dir deinen smarten Einkaufswagen, platzierst dein Smartphone in der dafür vorgesehen Halterung und lässt dir einen für dich personalisierten Kaffee raus, den du in die Halterung platzierst.

Nun kann dein persönliches Einkaufserlebnis beginnen.

In diesem Supermarkt bist du ein Stammgast und wirst selbstverständlich persönlich über einen Bildschirm begrüßt und es wird gleichzeitig eine Bedürfnisanalyse mit einem Gesundheitscheck erstellt.

Durch die Bedürfnisanalyse wird auch die angezeigte Werbung im Markt, Raumtemperatur, Helligkeit und Musik gesteuert und speziell auf dich abgestimmt. Dies ist dank neuster Technologien auch ohne andere Tools möglich und du kannst genau das sehen, was du sehen möchtest. Damit wird dir ein einmaliges Einkaufserlebnis ermöglicht.

Bevor du zu deinem Wocheneinkauf aufgebrochen bist, musstest du dir keine Einkaufsliste erstellen. Dein „smarter Kühlschrank“ erkennt den bestehenden Bedarf, welche Artikel benötigt werden, und erstellt dir eine individuelle Einkaufsliste.

Da dein Smartphone nun mit dem Einkaufswagen verbunden ist, führt dieser dich direkt zu den benötigten Artikeln und zeigt dir den Weg durch den Markt.

Beim Hineinlegen der Artikel in den Wagen, werden diese sofort gescannt und von der Liste gestrichen. Selbstverständlich kannst du nach Belieben spontane Einkäufe hinzufügen. Bei deiner vorhin erstellten Bedürfnisanalyse werden dir nun auch Produkte angezeigt, die dir empfohlen werden.

Heute fehlen dir ein paar Vitamine und deshalb entscheidest du dich dafür noch ein bisschen mehr Obst mitzunehmen. Leider kommst du an die oberen Orangen nicht heran. Der integrierte Greifarm an deinem Wagen erkennt das Problem sofort und hilft dir, deine gewünschten Artikel sicher in deinen Wagen zu platzieren. Du schlenderst entspannt durch den Markt, schlürfst deinen Kaffee und hörst deine personalisierte Playlist an.

Du entdeckst einen Sonderaufbau mit neuer Schokolade und hättest gerne ein paar mehr Informationen über den Artikel und die Firma. Über dein Smartphone und dem Barcode erfährst du rasch die benötigten Informationen.

Lästige Warteschlangen gibt es nicht, denn deinen Einkauf hast du ja bereits abgescannt. Du bezahlst bargeldlos mit deinem Smartphone und deine Drohne bringt dir deinen Einkauf bequem nach Hause.

Du springst auf deinen E-Scooter und fährst entspannt nach Hause.

Zuhause angekommen, wurden bereits alle Einkäufe von deiner Drohne verräumt.

Einkaufen im Hofladen

Das Thema Nachhaltigkeit, ökologischer Landbau und gesunde Ernährung stehen im Jahr 2050 im Fokus und liegt auch dir am Herzen. Deshalb besuchst du wöchentlich den Hofladen der Familie Meier. Der über Jahrzehnte bestehende Familienbetrieb hatte es wie auch andere Hofläden nicht immer einfach. Familie Meier musste viel investieren, um Kunden halten zu können. Fakt ist, Geschäfte ohne menschliche Komponenten verlieren jegliche Kundenbeziehung und können nicht weiterhin bestehen.

Dank modernster Technik ist es möglich, unabhängig von den Jahreszeiten die vom Kunden gewünschten Obst und Gemüsesorten anzupflanzen und auf Sonderwünsche einzugehen. Dies ist vor allem für die Marktstellung und die Kundenbindung sehr wichtig. Auch ein Bauernhof kann nicht nur von Verkauf von Obst und Gemüse leben, weshalb Familie Meier weitere Angebote anbietet. Zu diesen Angeboten zählen Kindergeburtstage, Festräume, Hofbesichtigungen und vieles mehr. Der Hofladen 2050 ist nicht wie heute aufgebaut. Um bestehen zu können muss Familie Meier auf neue Technologien, wie eine Einkaufs-App und Roboter zurückgreifen. Diese neuen Technologien können in ihrem Fall unterstützend wirken, indem sich die Familie auf die Kunden und andere Tätigkeiten fokussieren kann.

Wird sich der Einkauf nur noch Online abspielen?

Der stationäre Handel wird sich vermutlich grundlegend verändern, da die Grenzen zwischen der physischen und der digitalen Welt immer weiter verschwimmen. Gleichzeitig wird viel mehr online eingekauft.

Diesen „hybriden Trend“ konnte man schon in den letzten Jahren beobachten. Der Kunde 2050 wird auf allen Kanälen unterwegs und informiert sein.

Es wird Konzepte geben, welche den stationären Handel mit dem online Handel verknüpfen.

Das System des Omni-Channels wird sich weiter ausbreiten, um das Kundenerlebnis und den Unternehmenserfolg über verschiedene Kanäle steuern zu können.

Stationärer Handel – Plattform neuer Technologien

Es ist davon auszugehen, dass es in der Zukunft deutlich weniger stationären Handel geben wird. Viele Branchen verschwinden und neue Bereiche werden sich entwickeln.

Stationärer Handel stirbt in manchen Branchen eventuell komplett oder nahezu aus. Möglicherweise werden viele Unternehmen zu Technologie oder Dienstleistungsunternehmen.

Dies kann man gut an der Musikbranche verdeutlichen, denn diese existiert fast nur noch online in Form von Dienstleistungen. Viele Konsumenten nutzen Musik Streaming Dienste und kaum einer kauft noch eine CD.

Somit wird viel weniger Ladenfläche benötigt und viele kleinere Geschäfte werden aussterben.

Die vorhandene Ladenfläche muss somit viel mehr als „Eventfläche“ gesehen werden. Es können interaktive Kochkurse, Infoabende über bestimmte Lebensmitteltrends oder individuelle Beratungen gegeben werden.

Themenwelten, die monatlich angepasst werden liefern dem Kunden ein einmaliges Einkaufserlebnis und formen den Markt in eine Erlebniswelt um, die viele gerne besuchen.

Netzwerkeffekte als Gefahr für Monopolbildung?

In der multimedialen Welt spielen Netzwerkeffekte eine immer größere Rolle. Der Effekt soll darstellen, dass durch Erhöhung der Teilnehmer eines Netzwerks auch der Nutzen dessen steigt. Im Handel stellt dieser Effekt aber eine Gefahr dar, da es dadurch zu Monopolbildungen kommen kann. Warum? Das Ziel jedes Netzwerkes ist es, die Teilnehmerzahl zu erhöhen und somit auch immer wichtiger auf dem Markt zu werden – die Gefahr besteht, dass jedes Unternehmen eine Monopolstellung im Markt anstrebt.

Und wie geht der Großhandel mit den neuen Technologien um?

Viele neue Herausforderungen werden auch den Großhandel bis 2050 verändern und formen. Aber wie könnten diese Branche im Vergleich zum Einzelhandel 2050 aussehen?

Neue Technologien werden auch unser Einkaufsverhalten im Großhandel bestimmen und vereinfachen.

Von großer Bedeutung könnten Chips unter der Haut und der 3D-Druck werden. Unternehmen können mit 3D-Druckern somit in kürzester Zeit mit eigenen Rohstoffen gewünschte Produkte herstellen.

Der Großhandel kann mit eigens programmierten Robotern das Lager effizienter gestalten und somit alltägliche Abläufe vereinfachen. Dies würde den Unternehmen eine höhere Produktivität verschaffen, sowie Zeit und Geld einsparen.

Drohnen machen es möglich das Lager zu verräumen und gewünschte Artikel schnell herauszusuchen.

Die Thematik des autonomen Fahrens verschafft neue Möglichkeiten für die Versendung von Waren, sowie die Planung der Logistik. Durch gleichzeitigen Einsatz emissionsarmer Fahrzeuge und Nutzung von erneuerbaren Energien lassen sich Kosten einsparen und ermöglichen umweltschonende Transporte.

Somit wird deutlich, dass sich der Großhandel genauso wie der Einzelhandel, auf neue Technologien einlassen muss und mit Veränderungen mitgehen muss, um bestehen zu können.

Fazit: Gute Planung, Technologien und fortschrittliches Denken werden von enormer Bedeutung sein, um im Markt 2050 bestehen zu können. Ganz auf den stationären Handel werden die Konsumenten auch 2050 nicht verzichten müssen. Dennoch werden die Anteile des Online-Handels wachsen, Dienstleistungen werden viele Artikel ersetzen und eine Vielzahl neuer Möglichkeiten entstehen.

Quellen:

https://www.handelderzukunft.de/omni-channel-retail-das-beste-aus-mehreren-welten

https://www.zukunftsinstitut.de/artikel/handel/community-center-statt-ladenflaeche-marcus-naumann/

https://www.scs.fraunhofer.de/de/geschaeftsfelder/zukunftsbildlogistik.html

Klicke, um auf Deloitte-Digital-Zukunft-des-Einzelhandels-11-Prognosen-Deutsch-2017.pdf zuzugreifen

https://www.e-commerce-magazin.de/gettings-studie-auch-2050-wird-es-ladengeschaefte-geben/https://home.kpmg/de/de/home/themen/2019/03/das-ende-des-konsums-wenn-daten-den-handel-ueberfluessig-machen.html

https://klardenker.kpmg.de/gefuehle-und-implantierte-chips-wie-wir-2050-einkaufen/)

https://www.blick.de/chemnitz/wie-sieht-die-zukunft-des-gro-handels-aus-artikel10737349)

https://www.euroshop.de/de/Home/News_Business_Facts/Archiv/Megatrends_Handel_%E2%80%93_2025_30

Klicke, um auf das-ende-des-konsums-executive-summary.pdf zuzugreifen

https://www.impulse.de/management/unternehmensfuehrung/gefaehrdete-branchen/7293979.html

https://zukunftdeseinkaufens.de/leben-2038-2/

https://www.presseportal.de/pm/58964/4488092

Netzwerkeffekte befeuern das Geschäftsmodell der Plattform

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