Kein Tag vergeht ohne Neuigkeiten rund um die Blockchain, Bitcoin, Etherum, NFTs und Co. Aber wie funktioniert die zugrundeliegende Blockchain-Technologie? Eine Erklärung mit einem kleinen Dorf mit neugierigen Bewohnern.
Das kleine Dorf mit den neugierigen Bewohnern
Man stelle sich ein kleines Dorf vor, mit einem Dorfplatz in der Mitte und rundum stehen die Hütten der Bewohner. Jetzt möchte Bewohner A an Bewohner B Geld überweisen. Statt auf die Bank gehen die beiden Bewohner auf den Marktplatz. Dort trommeln sie so laut, dass alle Bewohner neugierig aus ihren Fenstern schauen und genau sehen, wie A an B das Geld übergibt und B sich für den Erhalt des Geldes bedankt. Alle Bewohner werden Zeugen der Transaktion. Sie notieren die Einzelheiten der Transaktion – wie Sender, Empfänger und Betrag – in ihren Transaktionsbüchern (Ledger). Danach möchte Bewohner C an Bewohner D eine Hütte verkaufen. Statt zum Notar gehen die beiden Bewohner wieder auf den Dorfplatz und trommeln. Wieder schauen alle Bewohner neugierig aus den Fenstern und notieren die Transaktion in ihren Transaktionsbüchern. So geht es immer weiter: alle Bewohner notieren chronologisch alle Transaktion in ihren Transaktionsbüchern und haben ein aktuelles Verzeichnis, in denen die Transaktionen verlässlich und nachvollziehbar dokumentieren werden.
Die Art und Weise, wie Transaktionen im kleinen Dorf durchgeführt und dokumentiert werden, hat folgende Vorteile:
- Transparenz: Alle Transaktionen im Dorf sind lückenlos notiert und nachvollziehbar.
- Sicherheit: Da die Transaktionen von allen Teilnehmern bestätigt und notiert wurden, können sie nachträglich nicht mehr geändert werden.
- Kostenersparnis: Es gibt keine Intermediäre – wie Notare oder Banken – im kleinen Dorf, dadurch entfallen Kosten für Transaktionen.
- Zeitersparnis: Die Transaktion kann direkt durchgeführt werden und es müssen nicht erst Termine mit Intermediären gemacht werden.
Genau wie das kleine Dorf, funktioniert die Blockchain:
Sobald sich eine Transaktion ereignet, wird diese als „Block“ von Daten aufgezeichnet. In den Blöcken können unterschiedliche Informationen gespeichert werden, wie Empfänger, Sender, oder auch Bedingungen wie Temperaturen und Gewichte. Die Informationen werden verschlüsselt und mit einem einzigartigen Code, dem sogenannten Hashwert, versehen. Je nach Blockchain sind können unterschiedliche Arten von Informationen gespeichert werden, wie die Übersicht der öffentlichen Blockchains und ihrer Alleinstellungsmerkmale zeigt.
Die Hütten sind die Rechner der Blockchain-Teilnehmer. Jede Transaktion, also jeder Block, wird an die anderen Rechner im Netzwerk gesendet und dort bestätigt. Zur Bestätigung gibt es zwei verschiedene Verfahren: Proof of Work, die beispielsweise bei Bitcoin verwendet wird und Proof of Stake. Die beiden Verfahren werden hier erklärt.
Die bestätigten Blöcke werden an vorherige Blöcke angefügt, wie eine Block-Kette (Blockchain) und auf allen Rechner gespeichert. Jeder neue Block enthält sowohl die Daten der neuen Transaktion, als auch eine Kopie der gesamten Blockchain bis zu diesem Zeitpunkt.
Weil alle Transaktionen vom ersten Tag an, auf allen Rechnern gespeichert werden, wird die Blockchain auch „Distributed Ledger“ (dt. verteiltes Hauptbuch) genannt.
In der Blockchain Bitcoin wurden bis gestern, Sonntag 27. November 2022, insgesamt 783.494.064 Transaktionen durchgeführt die Blockchain ist auf 440.083 MB angewachsen. Die aktuellen Zahlen können hier abgerufen werden.
Daran wird der größte Nachteil der Blockchain deutlich: die benötigte Speicherkapazität und der Energieverbrauch.
Über die zahlreichen Anwendungsbeispiele der Blockchain-Technologie kommt ein weiterer Blogbeitrag – stay tuned!