Bonial-Befragung unter über 1.000 ihrer App-Nutzer:innen zeigt überraschende Insights
Überblick zur Umfrage
Zwischen dem 30. Mai und 7. Juni 2025 führte Bonial in Kooperation mit der DHBW Heilbronn eine In-App-Umfrage unter 1.032 Nutzer:innen der Apps kaufDA und MeinProspekt durch. Ziel war es, die Wahrnehmung und Erwartungen der User gegenüber digitalen Angebotsformaten insbesondere im Hinblick auf Non-Food-Angebote, Personalisierung und Interaktionsmöglichkeiten besser zu verstehen. Alle Fragen der Umfrage sind speziell auf Supermärkte und Discounter bezogen.
Ergebnisse im Detail: Alle Fragen und Antworten
Frage 1:
„Findest du, dass Non-Food eine größere Rolle in digitalen Prospekten spielen sollte?“
- Ja, definitiv: 32,0 %
- Ja, eher schon: 24,2 %
- Nein, das reicht: 33,2 %
- Nein, das ist schon zu viel: 3,2 %
- Weiß nicht: 7,4 %
👉 Interpretation: Die Meinungen sind geteilt – mit einer leichten Mehrheit zugunsten einer stärkeren Integration von Non-Food-Inhalten in den Prospekten von Supermärkten und Discountern, aber auch spürbarem Widerstand.
Frage 2:
„Inwiefern treffen die folgenden Aussagen auf dich zu?“ (Ich nutze digitale Prospekte von Supermärkten und Discountern…)
- Ja: 97,9 % – um mich über Angebote zu informieren
- Ja: 76,9 % – um mich inspirieren zu lassen
- Ja: 90,8 % – um meine Einkäufe vorzubereiten
- Ja: 94,0 % – um Geld zu sparen
- Ja: 74,9 % – um Zeit zu sparen
- Ja: 45,2 % – aus Gewohnheit/ als Freizeitbeschäftigung
👉 Interpretation: Der Nutzen digitaler Prospekte ist hoch, besonders als Planungs- und Sparinstrument.
Frage 3:
„Würdest du eine personalisierte Angebotsanzeige begrüßen?“
- Ja, auf jeden Fall : 27,0%
- Ja, unter bestimmten Umständen (z. B. Datenschutz): 33,0 %
- Eher nein: 30,1 %
- Nein, definitiv nicht: 9,8 %
👉 Interpretation: 60% würde es gefallen, wenn Angebote von Supermärkten und Discountern in Einkaufs-Apps speziell auf eigene Interessen und frühere Einkäufe zugeschnitten wären. Zum Teil wird jedoch eine Personalisierung mit Vorbehalt gesehen. Datenschutzbedenken sind klar präsent. Transparente Kommunikation und Opt-in-Modelle sind hier Pflicht.
Frage 4:
„Wie wichtig ist dir die Möglichkeit zur Interaktion (z. B. Einkaufsliste, Produktinfos)?“
- Sehr wichtig: 34,0%
- Wichtig: 42,2 %
- Eher unwichtig: 20,0 %
- Komplett unwichtig: 4,2 %
👉 Interpretation: Ein relevanter Anteil wünscht sich interaktive Features – eine klare Handlungsaufforderung für Entwickler:innen von Prospekt-Apps.
Frage 5:
„Würdest du Produktvideos oder 3D-Ansichten begrüßen?“
- Ja, unbedingt: 13,0%
- Ja, ich denke schon: 28,8 %
- Nein, eher nicht nötig: 47,7 %
- Nein, definitiv nicht: 10,7 %
👉 Interpretation: Der visuelle Mehraufwand scheint (noch) keine starke Nutzerbedürfnis zu sein. Die Funktionalität steht über Gimmicks. Die Features müssen einfach zu nutzen sein.
Demografie der Stichprobe
Geschlecht:
- Weiblich: 52,1%
- Männlich: 46,3 %
- Divers: 1,6 %
Alter:
- 20–29 Jahre: 5,0 %
- 30–39 Jahre: 11,1 %
- 40–49 Jahre: 17,0 %
- 50–59 Jahre: 21,3 %
- 60–69 Jahre: 22,2 %
- Über 70 Jahre: 20,9 %
👉 Einschätzung: Die Befragten sind überdurchschnittlich älter – knapp 65 % sind über 50 Jahre alt. Das sollte bei der Bewertung digital-affiner Formate kritisch reflektiert werden, da junge Zielgruppen unterrepräsentiert sind.
Kritische Würdigung der Umfrage
- Stichprobenzusammensetzung:
- Es handelt sich nicht um eine repräsentative Umfrage. Jüngere Zielgruppen (unter 40 Jahre) sind deutlich unterrepräsentiert.
- Die Befragung erfolgte rein digital über die App – Nutzer:innen mit hoher digitaler Affinität sind somit überproportional vertreten.
- Datenschutzbedenken und Personalisierung:
- Trotz genereller Offenheit für personalisierte Inhalte zeigen sich klare Grenzen: Ohne aktives Einverständnis und Vertrauen werden diese Funktionen kaum akzeptiert.
- Starkes Informationsbedürfnis:
- Die Nutzung digitaler Prospekte ist weit verbreitet und wird intensiv zur Einkaufsplanung verwendet – eine Stärke, die weiter ausgebaut werden kann.
- Visuelle Features eher zweitrangig:
- Aufwändige 3D- oder Videoinhalte werden mehrheitlich (noch) nicht gewünscht. Nutzer:innen erwarten vor allem Klarheit, Übersicht und Funktionalität.
Handlungsempfehlungen für die digitale Angebotskommunikation
- Kernfunktionen priorisieren:
- Planungstools, Einkaufslisten, Favoritenfunktionen und Filter sind wichtiger als visuelle Spielereien.
- Personalisierung nur mit klarer Kommunikation:
- Datenschutz-Transparenz, einfache Opt-ins und Nutzenkommunikation sind Grundvoraussetzung.
- Non-Food als gezielter Content-Baustein:
- Obwohl die Meinung geteilt ist, sucht fast jede:r Zweite aktiv nach Non-Food-Angeboten. Inhalte hier können zielgerichtet segmentiert ausgespielt werden.
- Mehrwert statt Overload:
- Interaktive Inhalte ja – aber nur dort, wo sie echten Nutzen stiften. Reine Aufmerksamkeitseffekte ohne Informationswert führen zu Ablehnung.
- Senior Digital Natives nicht vergessen:
- Der Anteil älterer digitalaffiner Nutzer:innen ist hoch – einfache Bedienbarkeit, gut lesbare Darstellung und vertrauensvolle Ansprache sind entscheidend.
„Unsere Umfrage unter der kaufDA- und MeinProspekt-Nutzerschaft macht klar: Digitale Prospekte sollen heute mehr sein als reine Angebotskanäle. Gefragt sind personalisierte Inhalte, interaktive Funktionen – und konkrete Alltagshilfe. Als führende Plattformen für Angebotskommunikation sehen wir bei Bonial die Chance, diese Bedürfnisse mit smarten Funktionen wie der neuen smarten Einkaufsliste zu erfüllen – und so den Handel noch näher an die Konsument:innen zu bringen. – Sebastian Kerkhoff, Senior Vice President bei Bonial