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Pictofit

Retail Innovation Award: Revolution der virtuellen Anprobe – Reactive Reality wird dritter in der Kategorie Customer Experience

Bei den diesjährigen Retail Innovation Days hat die DHBW Heilbronn in Kooperation mit dem Handelsverband Baden-Württemberg zum ersten Mal die Retail Innovation Awards verliehen. Aus über 80 Innovationen haben zwölf Handelsexperten aus Theorie und Praxis 15 Innovationen für die Awards nominiert. Aus diesen haben die Teilnehmer der Retail Innovation Days die Preisträger gewählt. In der Kategorie Customer Experience erzielte Pictofit von Reactive Reality AG den dritten Platz und ist damit zum Leader gekürt worden.

Problem

Reactive Reality adressiert zwei Probleme des Online-Handels mit Bekleidung. Zum einen bietet das Unternehmen Lösungen, um den Aufwand der Produktion von Bild- und Videomaterial zu reduzieren. Zum anderen unterstützt das System Konsumenten bei der Auswahl der richtigen Größen und Passformen sowie bei der Outfitzusammenstellung. Unsicherheit diesbezüglich führt zu Kaufzurückhaltung und zu hohen Retourenquoten. Neben der Unsicherheit bezüglich Größen und Passformen besteht ein weiteres Problem für die Kunden darin, dass die Kleidungsstücke an Models präsentiert werden, deren Körperform und Aussehen sich sehr von dem des Kunden unterschieden. Anders als im Laden, in dem man die Kleidungsstücke selbst anprobieren kann, fällt es im E-Commerce häufig schwer, zu beurteilen, ob das Kleidungsstück auch vom Design her passt. Das gilt besonders bei der Auswahl von Outfits, die mehrere Kleidungsstücke umfassen. Diese können online in der Regel nicht als Outfit kombiniert dargestellt werden. 

Lösung

Der Kern der Lösung von Reactive Reality besteht in der Erfassung von Kleidungsstücken als 3D-Modell. Die Modellierung erfolgt entweder auf Basis bestehenden Bildmaterials oder mit Hilfe der Scantechnologie von Reactive Reality (Pictofit Capture Kit). Dabei wird das Kleidungsstück auf einem Mannequin drapiert und auf einem Drehtisch von allen Seiten von mehreren Kameras fotografiert. Aus dem Bildmaterial berechnet die Software ein fotorealistisches 3D-Modell. Der Prozess dauert pro Kleidungsstück ca. 10 Minuten. Das Kleidungsstück kann dann als Ghost-Mannequin-Bild von allen Seiten dargestellt werden. Darüber hinaus kann es dreidimensionalen Avataren unterschiedlicher Größe angezogen werden (siehe Bild). Der Avatar kann dabei komplett angezogen werden. Auf diese Weise lassen sich mit Hilfe weniger Klicks Outfitbilder am fotorealistischen Mannequin zusammenstellen. Der User kann bei der Outfitgestaltung wählen, ob Kleidungsstücke darüber oder darunter angezogen werden. So kann das Hemd beispielsweise in der Hose oder aus der Hose dargestellt werden. Reactive Reality bietet den Händlern eine Auswahl unterschiedlicher dreidimensionaler Models. Es können aber auch eigene Models verwendet werden. Die Erstellung von Produktbildern für den E-Commerce wird dadurch erheblich beschleunigt. Das gilt besonders für Outfitbilder. Ein anderer Vorteil besteht darin, dass die 3D-Modelle der Kleidungsstücke in unterschiedlichen Größen dargestellt werden können. Reactive Reality bietet seinen Kunden ein Software Development Kit (SDK), mit dem eine virtuelle Umkleidekabine in Online-Shops integriert werden kann. Der Kunde hat in diesem Fall die Möglichkeit, seine Maße im Shop zu hinterlegen. Bei Hugo Boss sind das beispielsweise Größe, Halsumfang, Schulterbreite, Armlänge, Brustumfang, Taillenumfang, Hüftumfang und Schrittlänge. Aus diesen Maßen wird dann ein digitaler Avatar erstellt. In der App von Reactive Reality besteht zudem die Möglichkeit, über ein kurzes Selfie-Video den Avatar mit dem Gesicht des Kunden auszustatten. Alternativ kann der Kunde auch aus vorgefertigten Avataren einen wählen, der seinem Aussehen und seiner Körperform am ehesten entspricht. In der digitalen Umkleidekabine kann der Kunde die Kleidungsstücke an seiner Körperform betrachten. Darüber hinaus bekommt er eine Größenempfehlung. Auch Outfits lassen sich in der digitalen Umkleidekabine zusammenstellen. Um die Erfahrung noch immersiver zu gestalten, hat der Kunde die Möglichkeit, die angezogenen Avatare vor unterschiedlichen Hintergründen darzustellen. Die Vorgehensweise hilft den Kunden, die richtige Größe zu wählen, die Passform und das Aussehen am eigenen Körper zu bewerten. Die Möglichkeit, verschiedene Outfits auszuprobieren, sollte Modeinteressierten Freude bereiten und zur positiven Kundenerfahrungen beitragen. Über einen Smart Mirror bringt Reactive Reality diese Erfahrung auch in den Stationärhandel. Kunden können, ohne sich an- und ausziehen zu müssen, schnell viele Outfits ausprobieren. Darüber hinaus haben sie die Möglichkeit, auch auf Waren zuzugreifen, die sich nicht im Geschäft befinden. Der Smart Mirror bietet bei Bestellungen im Laden damit mehr Sicherheit bei der Auswahl und eine positive Kundenerfahrung.

Weitere spannende Innovationen finde Sie in unserem Retail Innovation Report

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